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Keramik in zwei Museen

Ofen- und Keramikmuseum

Velten war im 19./20. Jahrhundert bekannt für ihre Ofenkachel- und Baukeramikproduktion. Das älteste und bedeutendste Ofenmuseum Deutschlands in der denkmalgeschützten ehemaligen Ofenfabrik Schmidt-Lehmann lädt zur Entdeckung der faszinierenden Veltener Stadtgeschichte sowie der Welt der Keramik und des Kulturgutes Ofen ein. An dieser historischen Wirkungsstätte atmet jeder Stein Industriekulturgeschichte.

Bild vergrößern: Der Eingang Ofen- und Keramikmuseum Museum Hedwig Bollhagen in Velten. © Stadt Velten
Der Eingang Ofen- und Keramikmuseum Museum Hedwig Bollhagen in Velten.

Das im Jahr 1905 gegründete Ofen- und Keramikmuseum ermöglicht ausgehend vom Berliner Kachelofen, der Veltens weltweiten Ruhm begründete, einen Rundgang durch rund 300 Jahre Kunst- und Kultur- sowie die Technikgeschichte der Wärmespender. Öfen des 16. bis 20. Jahrhunderts, unter anderem der für den Ort so berühmte weiße Schmelzkachelofen, der sogenannte "Berliner Ofen“, eiserne Öfen oder auch Küchenherde werden präsentiert. Darüber hinaus finden sich auch Ofenmodelle, Kacheln und Ofenschmuck, Musterbücher, Gemälde und eine Sammlung von Originalfotografien von Waldemar Titzenthaler zur Veltener Kachelherstellung.

Zudem erhalten die Gäste Einblicke in die Baukeramikgeschichte insbesondere der Mark Brandenburg des 20. Jahrhunderts mit Bezügen zur Klassischen Moderne. Vertreten sind unter anderem die Steingutfabriken Velten-Vordamm mit den Bauhäuslern Burri und Bogler, Margarethe Heymann-Loebenstein, W. E. Schade und Hedwig Bollhagen. Baukeramiken „made in Velten“ finden sich noch heute auf der gesamten Welt – vom Berliner U-Bahnhof über die Nachbildung des Ischtar-Tores im Pergamonmuseum der Hauptstadt bis hin zu dekorativem Fassadenschmuck.


Bild vergrößern: Große Kachelöfen mit Verzierungen stehen im Museum. © Stadt Velten
Veltener Öfen im Ofen- und Keramikmuseum.

Hedwig Bollhagen Museum

Das 2015 eröffnete Museum direkt neben dem Ofen- und Keramikmuseum zeigt einen Teil des keramischen Nachlasses der im nahen Marwitz einst wirkenden berühmten Keramikmeisterin Hedwig Bollhagen (geboren 1907 in Hannover – gestorben 2001 in Marwitz). Darunter sind vornehmlich Unikate, aber auch Musterstücke von der Hand Hedwig Bollhagens sowie ihrer Künstlerkollegen, Freunde und Schüler. Diese Sammlung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz umfasst rund 1.600 keramische Objekte, geprägt vom Stil des Bauhauses. Sie steht auf der Liste des Nationalen Kulturgutes. Der Rundgang bietet einen Überblick über das keramische Werk Hedwig Bollhagens durch alle sieben Schaffensjahrzehnte. 

2017 ernannte die Stadt Velten mit Hedwig Bollhagen eine der bedeutendsten Keramikerinnen des 20. Jahrhunderts posthum zur Ehrenbürgerin. Ihre einstige Wirkungsstätte, die „Marwitzer HB Werkstätten für Keramik“, produzieren noch heute nach ihren Entwürfen. Besichtigungen sind auch dort möglich.

Deutsche Tonstraße

Die Veltener Museen sind zugleich der Ausgangs- sowie Endpunkt der Deutschen Tonstraße. Der 215 Kilometer lange Rundkurs erstreckt sich quer durch die Tourismusregion „Ruppiner Land“ und passiert dabei unter anderem die Orte Lindow, Rheinsberg, Fürstenberg und Zehdenick. Die landschaftlich abwechslungsreiche Route folgt dem Oberlauf der Havel, quert diese mehrfach und passiert Wälder, Felder und Seengebiete gleichermaßen. Die reichen Tonvorkommen der Region und die damit zusammenhängenden geschichtlichen wie auch geographisch-geologischen Besonderheiten werden an verschiedenen Stationen der Stecke erlebbar.

So führt die „Deutsche Tonstraße“, die im Westen an die „Deutsche Alleenstraße“ anschließt, vom Veltener Ofen- und Keramikmuseum unter anderem zum Keramikmuseum in Rheinsberg, dem Heimatmuseum in Himmelpfort und zum Ziegeleipark Mildenberg. Unterwegs bietet sich immer wieder die Gelegenheit, einen Blick in Ton verarbeitende Werkstätten und Ateliers zu werfen, darunter in die nahen HB-Werkstätten in Veltens Nachbarort Marwitz. 

Bild vergrößern: Ein Bild von Hedwig Bollhagen, davor stehen ihre Keramiken in Vitrinen. © Andreas Tauber
Öfen und Keramiken haben die Stadtgeschichte geprägt.


Öffnungszeiten & Preise

Dienstag - Sonntag
11:00 bis 17:00 Uhr
Schließtage der Museen: Karfreitag, 24. und 25.Dezember, Silvester und Neujahr

EINTRITTSPREISE
ZWEI MUSEEN - EIN EINTRITT

Erwachsene                                         7,00 Euro

VBB-Abo-65+
4,50 Euro

Ermäßigt*
5,00 Euro

Eintritt mit Führung 10,00 Euro
Ermäßigter Eintritt mit Führung
8,00 Euro

Audioguide Hedwig Bollhagen Museum
(deutsch und englisch)

2,00 Euro

Kinder bis 12 Jahren
frei

*Rentner, Schüler, Studenten, Erwerbslose, Schwerbehinderte (50%) mit entsprechendem amtlichen Nachweis