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Veltener Töppertour: Anton an der Schule

Kachelbäcker Anton erzählt:

Hinweis: Auf herausziehbaren Klappen können Kinder an sechs Stelen in der Innenstadt (Rathaus-, Mittel-, Schul- und Viktoriastraße) kleine Rätsel lösen. Die Buchstaben in der richtigen Reihenfolge ergeben dabei ein ganz bestimmtes Wort. Im Museum (zu den Öffnungszeiten) gibt es eine kleine Überraschung.

Anton an der Schule: Lesefassung Berlinerisch

Du gloobst ja jar nich, wie ville Kinder ditt in Velten heutzutage jibt!

Ditt sind so ville, datt die Schule am Dorfanger keenen Platz mehr hatte. Ditt waren wohl früher hundert Kinder in eenem Klassenzimmer. Da sag ick nur: Jute Nacht, Herr Lehrer!

Meenen Eltern war ditt aber wichtig, datt ich vernünftig schreiben, lesen und rechnen lerne. Ick bin der erste aus meener Familie, der ditt von der Pike uff in eener Schule jelernt hat. Ditt ist ja keene Pflicht, seine Gören zur Schule zu schicken. Ick hat ditt große Glück, datt die hier ne niegelnagelneue Schule hinjebaut haben. Da hab ick dann och nen Platz jekriegt. Und wir waren dann "nur" noch 60 Bengel in eener Klasse.

Unser Lehrer hat schon dafür jesorgt, datt Ruhe im Raum war. Ditt jab ja och jenuch Schläge mit‘m Rohrstock uff de Finger. Dit hat jezwiebelt, kann ick Dir sagen. Danach haste lieber den Mund jehalten und ditt jemacht, watt der Lehrer wollte.

Wenn der Fotograf zum Bespiel mit so ner riesigen Kastenkamera kam, dann mussten wa alle janz lange stillstehen und bloß nich grinsen, damit ditt Bild ja nich verwackelt. Ditt sieht jetze uff den Bildern nur leider aus, als hätten wa alle in ne saure Zitrone jebissen und hätten nie Spaß jehabt. Dabei fand ick die Schule eigentlich janz jut. Mein Lieblingsfach war Turnen. Gesang fand ick nich so dolle.

Neuerdings hat der Kantor Gericke unterm Dach in unserer Knabenschule een Museum für die Kacheln einjerichtet. Der findet ditt wichtig, die uffzuheben und zu zeigen, watt wir Veltener jeschafft haben. Die Räume sind bis oben hin volle mit Öfen und Kacheln aus Velten. Bestimmt is och watt dabei, watt ick jemacht habe. Ick denk dann immer: Kneif mir mal, meene Kacheln liegen jetze in ´nem echten Museum! Bestimmt können sich de Leute die Kacheln in hundert oder noch mehr Jahren immer noch angucken. Also ick find ditt richtig jut, watt unser Kachelkantor da macht.

Anton an der Schule: Lesefassung Hochdeutsch

Du glaubst ja gar nicht, wie viele Kinder es in Velten heutzutage gibt!

Das sind so viele, dass die Schule am Dorfanger keinen Platz mehr hatte. Das waren wohl früher hundert Kinder in einem Klassenzimmer. Da sage ich nur: Gute Nacht, Herr Lehrer!

Meinen Eltern war das aber wichtig, dass ich vernünftig schreiben, lesen und rechnen lerne. Ich bin der erste aus meiner Familie, der das von der Pike auf in einer Schule gelernt hat. Das ist ja keine Pflicht, seine Gören zur Schule zu schicken. Ich hatte das große Glück, dass die hier eine niegelnagelneue Schule hingebaut haben. Da hab ich dann auch einen Platz bekommen. Und wir waren dann "nur" noch 60 Bengel in einer Klasse. Unser Lehrer hat schon dafür gesorgt, dass Ruhe im Raum war. Es gab ja auch genug Schläge mit dem Rohrstock auf die Finger. Das hat gezwiebelt, kann ich Dir sagen. Danach hast Du lieber den Mund gehalten und das gemacht, was der Lehrer wollte.

Wenn der Fotograf zum Bespiel mit so einer riesigen Kastenkamera kam, dann mussten wir alle ganz lange stillstehen und bloß nicht grinsen, damit das Bild ja nicht verwackelt. Das sieht jetzt auf den Bildern nur leider so aus, als hätten wir alle in eine saure Zitrone gebissen und hätten nie Spaß gehabt. Dabei fand ich die Schule eigentlich ganz gut. Mein Lieblingsfach war Turnen. Gesang fand ich nicht so toll.

Neuerdings hat der Kantor Gericke unter dem Dach in unserer Knabenschule ein Museum für die Kacheln eingerichtet. Der findet es wichtig, die aufzuheben und zu zeigen, was wir Veltener geschafft haben. Die Räume sind bis oben hin volle mit Öfen und Kacheln aus Velten. Bestimmt is och etwas dabei, was ich gemacht habe. Ich denk dann immer: Kneife mich mal, meine Kacheln liegen jetzt in einem echten Museum! Bestimmt können sich die Leute die Kacheln in hundert oder noch mehr Jahren immer noch angucken. Also ich find das richtig gut, was unser Kachelkantor da macht.