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Veltener Töppertour: Anton an der Mittelstraße 13 – Kutscherwohnung

Kachelbäcker Anton erzählt:

Hinweis: Auf herausziehbaren Klappen können Kinder an sechs Stelen in der Innenstadt (Rathaus-, Mittel-, Schul- und Viktoriastraße) kleine Rätsel lösen. Die Buchstaben in der richtigen Reihenfolge ergeben dabei ein ganz bestimmtes Wort. Im Museum (zu den Öffnungszeiten) gibt es eine kleine Überraschung.

Anton an der Mittelstraße: Lesefassung Berlinerisch

Also, ick sagte ja schon, ick arbeite in einer Ofenfabrik. Ick bin echt jerne Kachelbäcker. Denn unser kleener Ort ist berühmt für seine Ofenkacheln.

Ach so, Momentchen mal: Öfen kennste doch, oder? Schließlich braucht jeder einen mollig-warmen Ofen im Haus. Sonst frier‘ste Dir ja im Winter den Hintern ab!

Ick und meene Kumpels in den Fabriken stellen die Kacheln aus Ton her, aus denen dann die Öfen zusammenjebaut werden. Ditt jibt janz schicke Öfen mit Gold und ville Schnickschnack für de Etepetete-Leute, also die Reichen. So wie für die Töppervilla von meenem Chef. Der hat in jedem Zimmer nen großen weißen Kachelofen mit ner Krone oben druff. Watt ditt jekostet haben muss!

Aber wir machen och janz einfache Öfen. Für die jute Stube oder die Küche von meenen Leuten, die nich so ville Jeld in der Tasche haben. Ick liebe ja den Ofen inner Küche bei meener Mutter. Da jibt‘s ne warme Ofenbank und immer n´ heißen Schluck Malzkaffee uffm Herd. Da sitz ick dann nach‘er Arbeit und erzähl Muddan, wohin unsre fertigen Kacheln grad mit dem Schiff oder der Eisenbahn verschickt werden. Ditt find die spannend. Da könn' wa och echt stolz druff sein. Die Kacheln jehen nämlich bis in janz ferne Länder.

Vor allem aber koofen die Berliner unsere Öfen. Ditt is ja von Velten aus gleich um de Ecke. Da haben‘s die Kachel-Kutscher nicht janz so weit. Die mit Kacheln voll beladenen Pferdewagen siehst‘e hier rund um de Uhr in Velten fahren. Ick sach Dir: Wenn ick zur Arbeit jehe, dann haste die Pferdeäppel überall uffm Weg zu liegen. Da musste die Augen schon am frühen Morgen jut uffmachen, da‘ste nich in son frisches Häufchen trittst.

In diesem Jahr, also 1905, sollen es übrigens 100.000 Veltener Öfen für die Berliner gewesen sein. Ditt hat mir meen Chef janz hocherfreut erzählt. Und ick kleener Kachelbäcker hab och meinen Teil dazu beijetragen. Ditt ist doch mal watt, oder?

Anton an der Mittelstraße: Lesefassung Hochdeutsch

Also, ich sagte ja schon, ich arbeite in einer Ofenfabrik. Ich bin echt gerne Kachelbäcker. Denn unser kleiner Ort ist berühmt für seine Ofenkacheln.
Ach so, Momentchen mal: Öfen kennst Du doch, oder? Schließlich braucht jeder einen mollig-warmen Ofen im Haus. Sonst frierst Du Dir ja im Winter den Hintern ab!

Ich und meine Kumpels in den Fabriken stellen die Kacheln aus Ton her, aus denen dann die Öfen zusammengebaut werden. Es gibt ganz schicke Öfen mit Gold und viel Schnickschnack für die Etepetete-Leute, also die Reichen. So wie für die Töppervilla von meinem Chef. Der hat in jedem Zimmer einen großen weißen Kachelofen mit einer Krone oben drauf. Was das gekostet haben muss!

Aber wir machen auch ganz einfache Öfen. Für die gute Stube oder die Küche von meinen Leuten, die nicht so viel Geld in der Tasche haben. Ich liebe ja den Ofen in der Küche bei meiner Mutter. Da gibt es eine warme Ofenbank und immer einen heißen Schluck Malzkaffee auf dem Herd. Da sitze ich dann nach der Arbeit und erzähle Mutter, wohin unsere fertigen Kacheln gerade mit dem Schiff oder der Eisenbahn verschickt werden. Das findet die spannend. Da können wir auch echt stolz drauf sein. Die Kacheln gehen nämlich bis in ganz ferne Länder. Vor allem aber kaufen die Berliner unsere Öfen.

Das ist ja von Velten aus gleich um die Ecke. Da haben es die Kachel-Kutscher nicht ganz so weit. Die mit Kacheln voll beladenen Pferdewagen siehst Du hier rund um die Uhr in Velten fahren. Ich sage Dir, wenn ich zur Arbeit gehe, dann hast Du die Pferdeäpfel überall auf dem Weg zu liegen. Da musst Du die Augen schon am frühen Morgen gut aufmachen, damit Du nicht in so ein frisches Häufchen trittst. In diesem Jahr, also 1905, sollen es übrigens 100.000 Veltener Öfen für die Berliner gewesen sein. Das hat mir mein Chef ganz hocherfreut erzählt. Und ich kleiner Kachelbäcker hab auch meinen Teil dazu beigetragen. Das ist doch mal was, oder?