Veltener Töppertour
Folgen Sie der Spur des „guten Tones“ durch die Ofenstadt!
Wir laden Sie ein, unsere Kleinstadt und ihre einzigartige Industriekulturgeschichte zu Fuß oder per Rad auf einem historischen Stadtrundgang, der Veltener Töppertour, zu entdecken.
Im 19. Jahrhundert wurde Velten berühmt für seine Ofenkacheln. Ohne die vielen 100.000 Veltener Öfen hätte ganz Berlin gefroren, heißt es. Der "Berliner Ofen" wurde Veltens Exportschlager und findet sich noch heute in zahlreichen Berliner Altbauwohnungen.
Begeben Sie sich auf unseren historischen Stadtspaziergang und tauchen Sie in die spannende Zeit um 1900 ein, als Velten ein einmaliges Wirtschaftswunder gelang.
Der Veltener Ton aus den nahen Tonbergen, unter den Veltenern noch heute Töpperberge genannt, eignete sich im 19. Jahrhundert außerordentlich gut für die Herstellung weißer Schmelzofenkacheln. Dieser „gute Ton“ machte in nur 70 Jahren aus dem unbedeutenden Bauerndorf einen wohlhabenden florierenden Industrieort. Die Bevölkerung wuchs in diesen wenigen Jahren rasant von 300 auf 7.000 Einwohner an. Tausende Kachelbäcker, Töpper, Modelleure und Kutscher standen in den zahlreichen Fabriken in Lohn und Brot.
Insgesamt 42 Ofenfabriken und Ziegeleien produzierten Kacheln, Ziegel und später Baukeramik für ganz Europa, teilweise sogar für Übersee. Die 162 riesigen Schornsteine der Fabriken bestimmten die Silhouette des Ortes. Velten konnte mit der weltweit höchsten Ballung an Ofenfabriken aufwarten und war ein Begriff weit über die Landesgrenzen hinaus.
Tauchen Sie in das faszinierende Zeitalter der Industrialisierung ein!
Unser Stadtrundgang erzählt anschaulich und anekdotenreich auf 25 Stelen vornehmlich in der Innenstadt, wie der Ofenkachel-Boom den kleinen Ort und den Alltag der Menschen veränderte und welche Zeugnisse die Kachelbäcker bis heute hinterlassen haben.
Die rund drei Kilometer lange „Töppertour“ beginnt auf dem Bahnhofsplatz. Sie führt zunächst zur Museumgasse gegenüber den renommierten Ofen- und Keramikmuseen. In der Gasse bieten fünf Info-Stelen mit historischen Veltener Ofenformen einen ersten allgemeinen Überblick zur Veltener Geschichte bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Stelen erläutern, warum der Ton aus den Töpperbergen Velten so berühmt machen konnte. Mit diesem Wissen geht es dann Richtung Rathaus auf die Spur des Tones quer durch den historischen Stadtkern. Die Töppertour endet wieder an den Museen, die unbedingt einen Besuch wert sind und am authentischen Ort Einblicke in eine ehemalige Ofenfabrik gewähren.
Die Töppertour-Texte sind in deutsch und englisch verfasst und lassen in seltenen historischen Bildern Velten im 19. Jahrhundert wieder lebendig werden. Zudem besitzen alle Stelen zur Orientierung jeweils eine Stadtplan-Ausschnittskarte. Zu übersehen sind die 2,20 Meter hohen schlanken Stelen im Stadtbild aber auch nicht: Ihr markantes Veltener Ziegelsteingelb weist Gästen den Weg zur Töppertour.
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Kachelbäcker Anton: Mit Kindern unterwegs auf Veltens Tonspuren
Für Familien gibt es eine rund einen Kilometer lange interaktive Kindertour. Diese unterhaltsame Mitmach-Tour ist Teil des Rundganges. Die Route für Kinder startet am Rathaus, führt über die Mittel-, Schul- und Viktoriastraße und endet am Marktplatz.
Auf dem Marktplatz nehmen übrigens mehrere Spielgeräte wie das Kachel-Memory oder die Ziegelstein-Wackelbrücke die Veltener Ofentradition auf und laden zu einer Töppertour-Tobepause ein.
Die Stelen wurden gefördert mit Mitteln des Landes Brandenburg.