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„Wir sind stolz darauf, auf eine 120-jährige Bibliotheksgeschichte zurückblicken zu können. Unsere Bibliothek ist für die derzeit rund 600 aktiven Nutzerinnen und Nutzer nicht nur ein Ort zur Medienausleihe. Sie ist auch ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt, ein Veranstaltungsort und wichtige Bildungseinrichtung. Gerade aktuell im Pandemiegeschehen haben wir immer wieder erfahren, wie froh die Veltenerinnen und Veltener sind, wenn die Bibliothek ihre Türen öffnen kann“, so Veltens Bürgermeisterin Ines Hübner.

Zum Bibliotheksgeburtstag wird am 1. April in einem kurzweiligen Video die Geschichte dieser städtischen Einrichtung beleuchtet und aufgezeigt, wie sie sich von ihrer Eröffnung im Jahre 1901 bis in die heutige Zeit gewandelt hat. Bürgermeisterin Ines Hübner wird in dem Video auch den Namen des neuen Maskottchens der Kinderbibliothek, einem Bücherwurm, offiziell verkünden. Das Video wird auf dem YouTube-Kanal der Stadt Velten zu sehen sein und auch auf Facebook veröffentlicht.

Zudem lädt Bibliothekarin Karina Melerowicz, die schon seit 30 Jahren in der Bibliothek tätig ist, herzlich dazu ein, am Geburtstagsquiz der Bibliothek teilzunehmen. Die Flyer mit den Quizfragen können ab Mittwoch, 31. März, aus Aufstellern an den Fenstern des Kommunikationszentrums, Bibliotheksgasse 1, genommen werden. Auch in den Schulen wurden die Flyer verteilt. Es gibt knifflige, aber nicht unlösbare Fragen sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. „Zu gewinnen gibt es kleine Überraschungen“, freut sich Karina Melerowicz auf viele richtige Antwortschreiben.

Zur Bibliothekshistorie:

Die Veltener Stadtbibliothek nahm am 1. April 1901 als Volksbücherei in der ehemaligen Mädchenschule, der heutigen Linden-Grundschule, ihren Betrieb auf. Von 1923 bis 1948 war sie im Gemeindeamt in der Breiten Straße 16 zu finden. In der Nachkriegszeit startete die Bibliothek 1948 zunächst mit vielen neuen Beschaffungen und wieder aufgefundenen Teilen des alten Bestandes im Karl-Liebknecht-Haus in der Karl-Liebknecht-Straße, der heutigen Kita Villa Regenbogen. Ein Jahr später, 1949, zog die Bibliothek abermals um: in Räume des Rathauses, Rathausstraße 10. Dort wurde auch erstmals eine Kinderbibliothek eingerichtet.

Für viele Generationen von Bücherliebhaberinnen und -liebhabern blieb das Rathaus die erste Adresse für spannende Literatur, später auch etwa für Kassetten oder Schallplatten. Am 1. April 2001 wurden dann wieder Bücherkisten gepackt: Die Bibliothek zog ein weiteres Mal um – und zwar zurück zu ihrem Ursprungsdomizil in das ehemalige Amtshaus, Breite Straße 16. Seit 2019 ist die Stadtbibliothek nun im neu erbauten Kommunikationszentrum beheimatet. 2019 gab es die passende Adresszuweisung: Bibliotheksgasse 1 lautet seither die Anschrift.

Die zentrale Lage in der Stadtmitte, die unmittelbar benachbarte Linden-Grundschule und die familienfreundliche Aufenthaltsqualität der Räume samt gemütlicher Leseecke und das 24-Stunden-Rückgabesystem haben dafür gesorgt, dass sich der neue Standort sehr gut etabliert hat. Die älteste Nutzerin ist übrigens 88 Jahre alt, die jüngsten „Nutzer“ kommen häufig bereits als Baby mit ihren Eltern in die Einrichtung. Schließlich können auch schon Papp-Bilderbücher ausgeliehen werden. „Ich sehe diese jungen Veltenerinnen und Veltener dann mit unseren Büchern groß werden. Irgendwann kommen sie dann wieder mit ihren eigenen Kindern in die Bibliothek“, erzählt Karina Melerowicz. Seit 2005 unterstützt zudem der Förderverein der Bibliothek, etwa bei Veranstaltungen und Lesungen.                                                 

Nicht nur der Standort der Bibliothek hat sich grundlegend gewandelt. Auch die Art und die Menge der Medien hat sich im Laufe von 120 Jahren stark verändert. 1901 gab es im Bestand der Volksbibliothek laut Überlieferung 525 Bücherbände. „2020 waren es hingegen genau 12.367 Medien, darunter Romane, Sachbücher, Kinder- und Jugendliteratur, Zeitschriften, DVDs, CDs, Spiele, Konsolenspiele oder Tonies“, rechnet Karina Melerowicz vor. Hinzu kommt die sogenannte „Onleihe“ – die digitale Bücherausleihe, die es übrigens auch in der momentanen Pandemiesituation möglich macht, sprichwörtlich den roten Faden nicht zu verlieren.