Jahreshauptversammlung Freiwillige Feuerwehr Velten
Die Veltener Freiwillige Feuerwehr blickte am Freitagabend, 23. Juni 2023, zurück auf das vergangene Jahr 2022. Zur traditionellen Jahreshauptversammlung wurde Bilanz gezogen, Kameraden und Kameradinnen wurden befördert, für treue Dienste geehrt und in diesem Jahr auch Ukraine-Helfer aus den Reihen der Veltener Wehr ausgezeichnet.
Der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Rolf Fünning hatte es sich ebenso wie der Oberhavel-Kreisbrandmeister Gerd Ritter nicht nehmen lassen, an dieser feierlichen Sitzung auf der Wache in der Mittelstraße 36 teilzunehmen. Zu den Veltener Feuerwehrleuten gewandt sagte Rolf Fünning: „Ich möchte Euch im Namen des Landesfeuerwehrverbandes für Euren Einsatz danken. Ihr tut dies ehrenamtlich, selbstlos, um anderen zu helfen und um Schäden zu verhindern."
Ihr begebt Euch in Gefahren für Leib und Leben. Der Job bleibt gefährlich und Ihr tut es trotzdem. Herzlichen Dank!
Rolf Fünning, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes
In der Ofenstadt stellten sich im vorigen Jahr 54 Kameradinnen und Kameraden der Einsatzabteilung wieder zahlreichen unterschiedlichsten herausfordernden Situationen. Dies waren bei vier Neuaufnahmen letztlich zwar zwei aktive Mitglieder weniger als noch in 2021, vor allem bedingt durch Wohnortwechsel. „Dennoch sind wir immer noch sehr gut aufgestellt“, ordnete Veltens Stadtwehrführer Heiko Nägel die Zahlen ein. Zugleich machte er aber auch deutlich, dass die Wehr gerade in den personalschwachen Zeiten – tagsüber unter der Woche – dringend Verstärkung gebrauchen kann, um bestmöglich Einsätze stemmen zu können. Denn mit insgesamt 294 Einsätzen war die Wehr 2022 auch deutlich stärker gefordert als in den Jahren zuvor (2021: 230; 2020: 225). 191 Einsätze, das entspricht rund 65 Prozent aller Einsätze in 2022, fielen in die Zeiten, in denen die freiwilligen Kameradinnen und Kameraden in aller Regel ihren Berufen nachgehen und damit nicht immer zur Verfügung stehen können.
Zugleich zeichnet sich auch bei der Veltener Wehr deutlich ab, dass die Freiwilligen Feuerwehren immer mehr zum Dienstleister an der Bevölkerung werden. Dadurch steigen die an sie gestellten Ansprüche zusehends. Brände, technische Hilfeleistungen, vermehrte Fehlalarme durch hochsensible Industrie-Brandschutzmeldeanlagen, Fragen des Bevölkerungsschutzes etwa bei einem großflächigen Stromausfall, neue Techniken wie Elektromotoren oder Photovoltaikanlagen, häufigere Sturmschäden und Vegetationsbrände, Brandstiftung – all das musste die Veltener Wehr 2022 bewältigen.
Um für all diese Einsatzfälle gut gewappnet zu sein, bringen die Veltener Kameradinnen und Kameraden enorm viel Zeit auf, um sich regelmäßig aus- und fortzubilden. Mehr als 20 Lehrgänge kamen in 2022 zusammen.
Unglaubliche 1.289 Stunden haben die Kameradinnen und Kameraden 2022 ehrenamtlich die Schulbank gedrückt und sich auf Prüfungen vorbereitet.
Bürgermeisterin Ines Hübner
"Das sind deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Mal reisen sie für mehrere Tage bis nach Eisenhüttenstadt zur Landesfeuerwehrschule. Dann sind sie wieder an Samstagen unterwegs zu Seminaren in Trainingszentren. Und jeden Donnerstag treffen sie sich auf der Wache zur Fortbildung. Das ist ein beeindruckendes Pensum. Es ist beruhigend zu wissen, dass unsere Feuerwehr für so viele verschiedene Ernstfälle gut gewappnet ist. Sie nimmt jeden Ernstfall ernst – lange bevor er überhaupt eintritt“, betonte Veltens Bürgermeisterin Ines Hübner.
Zahlreiche Ausbildungen, fordernde Einsätze, eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit – die Veltener Wehr kann alles in allem auf 10.671 Stunden geleistete ehrenamtliche Arbeit in 2022 zurückblicken. „Das ist eine großartige Sache. Ihr könnt stolz auf Euch sein“, sagte Heiko Nägel. Im vorigen Jahr kamen zudem die freiwilligen Hilfskonvoi-Fahrten einiger Veltener Kameraden an die polnisch-ukrainische Grenze hinzu. Rolf Fünning als Präsident des Landesfeuerwehrverbandes ehrte diese sechs Kameraden für ihr ehrenamtliches Engagement mit einer Medaille des Landes Brandenburg. Eines stand zur Versammlung schon fest: Es werden für die Veltener nicht die letzten Fahrten für die „Feuerwehr-Hilfsbrücke Ukraine“ gewesen sein.
Was Rolf Fünning in Velten beim Blick in die vielen Gesichter auf der Jahreshauptversammlung auffiel und ihn besonders freute: Mit durchschnittlich 35 Jahren ist die Veltener Wehr mit ihren insgesamt 124 Mitgliedern (2021: 128) eine ausgesprochen junge und noch dazu – wie er sich selbst auf der Versammlung mit Blick auf das vergangene Jahr überzeugen konnte – eine hoch motivierte Wehr.