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Datum: 14.03.2022

Bürgermeisterin verabschiedet Bäcker Hübsch

Am kommenden Dienstag wird Gerhard Hübsch in seiner Backstube zum letzten Mal den 40 Jahre alten Sauerteig ansetzen: Am 24. März wird die traditionsreiche Bäckerei den Laden in der Breiten Straße 10 für immer schließen, denn Bäckermeister Hübsch und seine Frau Ilona gehen nach mehr als 30 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand.

Bild vergrößern: Bürgermeisterin Ines Hübner verabschiedete Gerhard und Ilona Hübsch in den Ruhestand und überreicht einen Präsentkorb an das Ehepaar. Im HIntergund stehen drei Mitarbeiterinnen. © Stadt Velten
Bürgermeisterin Ines Hübner verabschiedete Gerhard und Ilona Hübsch in den Ruhestand.

„Die Bäckerei Hübsch ist in Velten eine Institution. Mit viel Herzblut und großem Einsatz haben Sie den traditionellen Handwerksbetrieb geführt. Sie haben sich über Jahre mit der Qualität Ihrer Backwaren einen Namen gemacht. Die Bäckerei Hübsch wird vielen Veltenerinnen und Veltenern fehlen“, sagt Bürgermeisterin Ines Hübner beim heutigen Abschiedsbesuch.

Noch bis zum November 2021 hatte Familie Hübsch gehofft, dass ein Nachfolger den Betrieb übernimmt, doch leider kam eine kurzfristige Absage. „Ein getaktetes Leben nach der Uhr, jeden Tag von 22 bis 8 Uhr in der Backstube und sonntags um 11 Uhr den Sauerteig anstellen – das mag sich heute kaum noch jemand zumuten“, sagt Gerhard Hübsch. Seine Frau und er bedauern, dass die Bäckerei, die für beide einen Großteil des Lebens ausmachte, nun geschlossen wird. „Auch, wenn es vielleicht ein guter Moment ist, denn einfacher wird es gerade aufgrund der stark erhöhten Rohstoffpreise in keinem Fall.“ Eigentlich hätten sie kurz vor Schluss noch die Preise erhöhen müssen, das wollten sie für die letzten beiden Wochen jedoch nicht mehr.

Bild vergrößern: Das Ehepaar Hübsch in der Backstube. © Stadt Velten
Das Ehepaar Hübsch in der Backstube.

Bereits 1961 kam die Familie von Gerhard Hübsch aus Bad Doberan mit der Bäckerei und den Familienrezepten im Gepäck nach Velten und übernahm die damalige Bäckerei Schröder. Gerhard Hübsch, der wie seine Frau eigentlich Automatisierungstechnik studiert hatte, übernahm den Betrieb 1989 vom Vater und hat in den über 30 Jahren bereits viele marktbedingte Veränderungen mitgemacht. Was sich in all der Zeit nicht geändert hat: die Qualität und die Bodenständigkeit des Bäckers, der sich immer wieder gegen das Wachsen des Betriebes entschied, um sein Handwerk genauso ausführen zu können, wie er es für richtig hält. Klein und familiär sollte die Bäckerei sein und bleiben. Auch die Mitarbeiterinnen sind deshalb über viele Jahre treu gebelieben, zwei von ihnen gehen zurzeit ebenfalls in den Ruhestand.

Wenn der Familienbetrieb nun am 31. März geschlossen wird, packt das Ehepaar Hübsch endlich mal seine Koffer: Nach 17 Jahren fahren sie zum ersten Mal wieder gemeinsam einige Tage in den Urlaub. Und danach wollen sie nur Eines: Ihr gemeinsames Zuhause in Velten ganz in Ruhe genießen.