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Datum: 05.10.2021

Arbeitstreffen »Ofenstadt im Stadtbild umsetzen«

Nach einem mehrheitlichen Beschluss der Stadtverordneten vom Dezember 2020 soll das Alleinstellungsmerkmal der Ofenstadt Velten, die einstige Ofenkachelproduktion, stärker im Stadtbild zum Tragen kommen.

Einheimischen wie Touristen soll somit Veltens einmalige Historie nähergebracht werden. Deshalb wurde die Verwaltung beauftragt, Ideensammlungen für einen künftigen Stadtrundgang sowie für individuell gestaltete Stadteingänge vorzulegen, welche die Ofenproduktion thematisieren. In zwei sehr produktiven und ideenreichen Arbeitstreffen Mitte sowie Ende September berieten jeweils rund ein Dutzend geladene Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kunst und Kultur sowie aus der Bürgerschaft gemeinsam über die Rechercheergebnisse und Vorschläge der Verwaltung.

Bild vergrößern: Blaue Stele mit Hinweis auf alte Ofenfabrik in Velten. © Stadt Velten
Ofenstadt im Stadtbild: Stele weist auf einigste Ofenfabriken hin.

Stadtrundgang:

In einem ersten Treffen wurde die Gestaltung eines Stadtrundganges auf Basis des vorhandenen Rundganges zu den ehemals 42 Standorten der Ofenfabriken/Ziegeleien diskutiert. Seit Mitte der 1990er-Jahre erinnern im Stadtbild blaue Stahl-Stelen mit historischen Fotografien an die ehemaligen Produktionsstätten. Allerdings sind längst nicht mehr alle Stelen vorhanden, viele weitere sind sanierungsbedürftig. Auch der Inhalt der Stelen ist nicht mehr zeitgemäß. Die Teilnehmenden des Workshops sprachen sich dafür aus, die vorhandenen Standorte der Ofenfabrik-Stelen zwar weitestgehend zu erhalten, sie aber prioritär nach ihrer historischen Bedeutung nach und nach zu erneuern beziehungsweise zu sanieren. Diese Ofenfabrik-Stelen sollen um Stelen ergänzt werden, die auf weitere interessante Aspekte im Stadtbild hinweisen, etwa auf Keramikelemente und historisch relevante Gebäude wie Kirchen, „Töppervillen“, Kutscherwohnungen et cetera. Mittelfristig soll so ein fußläufiger Rundgang die Innenstadt Veltens erschließen. Die Gestaltung der Stelen soll sich am vorhandenen Stadtmobiliar orientieren, etwa an der Willkommenssäule in der Viktoriastraße/Ecke Breite Straße. Außerdem sprachen sich die Anwesenden dafür aus, die Inhalte möglichst barrierefrei und so attraktiv aufzubereiten, dass ein familientauglicher Rundgang entsteht. Auch der Wunsch nach einer ergänzenden Stadtrundgang-App wurde deutlich.

 

Ortseingänge:

In einem zweiten Termin Ende September standen dann die insgesamt sechs Ortseingänge Veltens im Mittelpunkt eines weiteren Arbeitstreffens. Zwar trägt Velten bereits seit 2015 die Zusatzbezeichnung „Ofenstadt“ auf den gelben Ortseingangsschildern. Zielsetzung des Beschlusses ist es jedoch, mit einem individuell gestalteten Willkommensgruß das Thema „Ofenstadt“ noch sichtbarer zu machen, um bereits am Ortseingang für Veltens spannende Industriegeschichte werben zu können. Einhellig sprachen sich die Teilnehmenden dafür aus, einen künstlerisch gestalteten, schlichten wie zeitlosen Willkommensgruß – etwa in Form eines Scherenschnitt-Kachelofens aus Corten-Stahl – entwerfen zu lassen. Dieser soll vor allem in der Nähe der Hauptortseingänge an der Pinnower Chaussee, Germendorfer Chaussee, Berliner Straße und Rosa-Luxemburg-Straße Gäste begrüßen. Dabei sollte sich das Design der Ortseingangs-Grüße in der Gestaltung des Stadtrundganges wiederholen, um einen Wiedererkennungseffekt für Besucherinnen und Besucher zu erzielen. Außerdem waren sich alle Anwesenden einig, den einzigen bereits vorhandenen Ortseingangs-Willkommensgruß an der Berliner Straße zu erhalten. Die dortige Betonwand mit dem Schriftzug „Ofenstadt Velten“ sowie dem Wappen der Stadt stammt aus DDR-Zeiten. Sie könnte saniert und den weiteren neu zu gestaltenden Ortseingangsgrüßen optisch und inhaltlich angepasst werden.

Wie weiter?

Die Ergebnisse der beiden Workshops fließen nun in ein zu erarbeitendes Leistungsverzeichnis für die Ausschreibung eines Stadtrundganges sowie für die Gestaltung von Willkommensgrüßen an den Ortseingängen ein, das den Stadtverordneten vorgelegt wird. Im Haushaltsentwurf der Verwaltung für das Jahr 2022 sind zunächst 50.000 Euro für die Umsetzung des Beschlusses „Ofenstadt im Stadtbild umsetzen“ vorgesehen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass eine abschließende Umsetzung mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird und weiterer finanzieller Mittel bedarf.