Unternehmerfrühstück - Wie tickt die Generation Z?
Der Fachkräftemangel ist eines der aktuell drängendsten Probleme der deutschen Wirtschaft. Sie werden also dringend gebraucht, die jungen Menschen der „Generation Z“, die derzeit auf den Arbeitsmarkt strömen. Grund genug die „Gen Z“ unter die Lupe zu nehmen und zum großen Thema des jüngsten Unternehmerfrühstücks der Stadt Velten zu machen.
Etwa 20 Veltener Unternehmer waren der Einladung von Bürgermeisterin Ines Hübner gefolgt, um mehr über die jungen Menschen und ihre Ideen von Leben und Arbeit zu erfahren. Auf dem Podium im Kommunikationszentrum saßen Mitte Dezember 2023 deshalb nicht nur verschiedene Veltener Unternehmer aus unterschiedlichen Generationen, sondern auch die Generation Z selbst. Moderiert wurde die Veranstaltung von Marion Bathke und Daniel Birich vom Büro bigguban. „Die Generation Z ist im Allgemeinen sehr offen gegenüber Technologie, schätzt lebenslanges Lernen und stellt andere Erwartungen an ihre Arbeitgeber – das Leben besteht für sie nicht aus Arbeit, viele engagieren sich gesellschaftlich.
Aber diese Generation ist keineswegs homogen, das konnten wir in der Diskussion zeigen.
Marion Bathke
Je besser die Unternehmen die junge Generation kennen, umso einfacher werde die Ansprache. Dazu wurden provokative Thesen wie „Die 4 Tage-Woche ist heutzutage ein Muss.“ oder „Heute bewerben sich die Unternehmen bei mir und nicht umgekehrt.“ an die Leinwand geworfen. Alle Anwesenden stimmten digital ab. Sann wurde gemeinsam mit den Unternehmern, Personalverantwortlichen und der Generation Z über die Antworten diskutiert. Spannend: Viele Verbesserungen im Arbeitsleben, die eine junge Generation erwartet, kommen auch älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zugute. So berichtete beispielsweise Andreas Bruch von der Martin Bruch Haustechnik GmbH, dass er die 4-Tage-Woche vor allem auch eingeführt habe, weil er möchte, dass seine erfahrenen Arbeitskräfte noch möglichst lange bei ihm arbeiten können und wollen. Deutlich wurde, dass sich viele Unternehmen bereits auf die veränderte Lage auf dem Arbeitsmarkt einstellen und – sofern es wirtschaftlich machbar ist – den Wünschen der Arbeitnehmerschaft entgegenkommen.
Fachkräftemangel
Fehlende Arbeitskräfte kosten Firmen jährlich rund 90 Milliarden Euro in Form verlorener Wirtschaftsleistung – das hat Auswirkungen auf die deutsche Volkswirtschaft und führt zu weniger Wachstum und weniger öffentlichen Einnahmen, die wiederum für den Erhalt der Infrastruktur wichtig sind. Zudem gefährdet der Fachkräftemangel den Erfolg in wichtigen Schlüsseltechnologien. In der Gesamtwirtschaft blieben nach der aktuellen Schätzung des Fachkräftereports 1,8 Millionen Stellen unbesetzt. Insgesamt erwarten laut IHK Deutschland 85 Prozent der Betriebe unterschiedliche negative Effekte infolge von Fachkräfteengpässen.